Regulae.FR, das französischsprachige Netz der Energieregulierungsbehörden
 

RegulaE.Fr wurde am 28. November 2016 auf Initiative der CRE und in enger Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden der Elfenbeinküste, Belgien und Québec (ANARE-CI, CREG und Régie de l’énergie) gegründet und soll den Austausch bewährter Verfahren bei der Energieregulierung zwischen französischsprachigen Regulierungsbehörden fördern.

Die durch ihre Sprache, Geschichte und Wertvorstellungen miteinander verbundenen französischsprachigen Länder besitzen ein gemeinsames kulturelles Erbe, das die Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten, einschließlich der Regulierung des Energiesektors, bestimmt. Angesichts dieser Zusammengehörigkeit war für sie die Entwicklung eines gemeinsamen Ansatzes der Energieregulierung naheliegend.

RegulaE.Fr verfügt derzeit über 28 Aufsichtsbehörden in Afrika, Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Das Netzwerk ermöglicht den Regulierungsbehörden, die Erleichterung der Kontaktpflege, die Stärkung der technischen Zusammenarbeit, die Förderung des Wissensaustauschs und den leichteren Zugang zu internationalen Schulungsmaßnahmen. Dies trägt unmittelbar zur Entwicklung der Energiemärkte und zur Schaffung eines investitionsfreundlichen Klimas in den betreffenden Ländern bei.

Die Ziele und die Organisation des Netzwerks wurden in der am 28. November 2016 verabschiedeten und am 12. Oktober 2017 aktualisierten Charta festgelegt. Es gibt drei Gremien, die die Tätigkeiten des Netzwerks überwachen:

  • Der Koordinierungsausschuss gibt die wichtigsten Leitlinien des Netzwerks vor und sorgt für regelmäßige Sitzungen zwischen seinen Mitgliedern. 
  • Das Sekretariat sorgt für die Koordinierung zwischen den Beschlussorganen und den Mitgliedern des Netzwerks. Es wird von der CRE verwaltet und unterstützt den Koordinierungsausschuss bei der Organisation der jährlichen Sitzungen des Netzes. Seine Aufgabe besteht in der Betreuung des Netzwerks und in der Förderung des Austauschs seiner Mitglieder.
  • Der im Oktober 2017 eingerichtete Kommunikationsausschuss erleichtert den Informationsfluss zwischen den Mitgliedern und organisiert die Kommunikation des Netzes nach außen (Webseite, Newsletter, Jahresbericht).

Seit seiner Gründung hat das Netzwerk zahlreiche Workshops und Generalversammlungen durchgeführt. Jede Veranstaltung wird von einem Mitglied des Netzwerks ausgerichtet und konzentriert sich auf ein bestimmtes Thema, wie zum Beispiel die  Unabhängigkeit der Regulierungsbehörden, der Aufbau regionaler Energiemärkte oder Digitalisierung und Energiewende.

RegulaE.Fr ist auch bestrebt, den Fortbildungsbedarf seiner Mitglieder zu decken. In diesem Sinne wurden über den BADGE-Lehrgang „Energieregulierung“, der seit 2016 allen französischsprachigen afrikanischen Regulierungsbehörden offen steht, verlässliche Beziehungen zur „Ecole des Mines de Paris“ hergestellt.

Schließlich wurde 2020 eine vierjährige strategische Partnerschaft zwischen RegulaE.Fr und der Einrichtung für technische Hilfe (TAF) der Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (DG DEVCO) der Europäischen Kommission eingerichtet. Zusätzlich zu den multilateralen Treffen von RegulaE.Fr schlägt die TAF vor, französischsprachigen Regulierungsbehörden technische Hilfe zu gewähren, um ihre Integration in den westafrikanischen Regionalmarkt zu erleichtern.

Die Webseite besuchen

 

MedReg, der Verband der Regulierungsbehörden des Mittelmeerraums

Die CRE beteiligt sich an der Arbeit von MedReg, dem Verband der Regulierungsstellen des Mittelmeerraumes mit Hauptsitz in Mailand. Er wurde 2007 geschaffen und erleichtert den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Regulierungsbehörden im Mittelmeerraum und die Schaffung kohärenter Regelungsrahmen in der Region. Der Verband setzt sich aus 5 Arbeitsgruppen zusammen: Strom, Gas, erneuerbare Energien, Verbraucher und Institutionen. Derzeit sind 27 Mitglieder aus 22 Ländern vertreten. Die CRE beteiligt sich aktiv an den verschiedenen Arbeitsgruppen, insbesondere an der Arbeitsgruppe „Strom“ und „Institutionen“, in denen sie den stellvertretenden Vorsitz übernommen hat.

Die Europäische Union fördert MedReg seit seiner Gründung durch die aktive Beteiligung der Generaldirektion Energie (DG ENER) der Europäischen Kommission und der Generaldirektion Nachbarschafts- und Erweiterungsverhandlungen (DG NEAR), die die Tätigkeiten von MedReg im Rahmen eines Zuschussvertrags kofinanzieren. 

Zur MEDREG-Webseite

Zum MEDREG-Jahresbericht 2019

 

OECD

Seit ihrer Gründung wirkt die CRE an der Arbeit des NER (Network of Economic Regulators) mit, dem Netz der Wirtschaftsregulierungsbehörden der OECD, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. 

Das Forum, dessen erste formelle Sitzung im November 2013 stattfand, vereint mehr als 80 Regulierungsbehörden aus den OECD-Ländern und den Partnerländern, die insbesondere für die Bereiche Energie, Telekommunikation, Verkehr und Wasser zuständig sind. Sie bietet einen Rahmen für den Austausch über Fragen im Zusammenhang mit ihrer Governance und Regulierungspraxis.

Zur Webseite des NER

 

ERRA

Die CRE trat der ERRA (Energy Regulators Regional Association), dem regionalen Verband der Energieregulierungsbehörden, 2020 als assoziiertes Mitglied bei. Die ERRA wurde 2000 gegründet und ist ein regionaler Verband mit Hauptsitz in Budapest, dessen Gründungsmitglieder, die die überwiegende Mehrheit seiner Mitglieder ausmachen, Regulierungsbehörden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion sind. Ihr Einfluss hat sich inzwischen ausgeweitet, und sie umfasst derzeit etwa vierzig Länder aller Kontinente. 

Neben der Generalversammlung, die mindestens einmal im Jahr zusammentritt, verfügt die ERRA auch über einen strategischen Beirat und mehrere Arbeitsgruppen wie den Lizenz- und Wettbe-werbsausschuss, den Tarif- und Preisausschuss oder die Arbeitsgruppe Haushaltskunden und Endkundenmärkte. 

Dank ihres Beitritts als assoziiertes Mitglied kann die CRE an den Sitzungen der Generalversammlung (ohne Stimmrecht) und an Sitzungen der Arbeitsgruppen teilnehmen. Die CRE wird dort von dem Kommissionsmitglied Ivan Faucheux vertreten. 

Seit September 2020 steht die ERRA unter der Leitung von Maia Melikidze, Kommissionsmitglied bei GNERC, der georgischen Regulierungsbehörde. 

 

ECRB, der Regulierungsrat der Energiegemeinschaft

Der 2005 unterzeichnete Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft zielt darauf ab, den Energiebinnenmarkt auf die Balkanhalbinsel auszuweiten. Seine Maßnahmen zur Regulierung der Strom- und Gasmärkte werden vom ECRB, dem Regulierungsausschuss der Energiegemeinschaft, vorbereitet. 

Nach dem Beitritt Georgiens zur Energiegemeinschaft im Jahr 2016 wurde Giorgi Pangani, Kommissionsmitglied bei der georgischen Regulierungsbehörde GNERC, im Dezember 2017 zum Präsi-denten des ECRB gewählt. 

Die CRE hat den Status eines ECRB-Teilnehmers. Sie trägt zur Absprache innerhalb des ECRB bei und beteiligt sich somit an der Umsetzung des gemeinschaftlichen Besitzstands auf dem Balkan. 

Zur Webseite des ECRB

 

ZUSAMMENARBEIT

 

Welche Partner werden ausgewählt?

Die CRE, die auf eine 20-jährige Erfahrung zurückblickt und auf der europäischen Bühne etabliert ist, engagiert sich in Kooperationsprogrammen mit ausländischen Regulierungsbehörden oder ausländischen Ministerien, die eine Regulierungsbehörde einrichten wollen, und im weiteren Sinne mit Staaten, die den Wunsch haben, Reformen im Strom- und Gassektor durchzuführen, um einen wettbewerbsfähigen Markt zu schaffen.
Während die ausländischen Regulierungsbehörden oder Institutionen immer die Endbegünstigten dieser Zusammenarbeit sind, kann es vorkommen, dass französische Geldgeber oder europäische Institutionen die Unterstützung der CRE erbitten. Gelegentlich wird die CRE auch gemeinsam mit einer anderen Regulierungsbehörde der Europäischen Union aktiv, um ergänzende Fachkenntnisse weiterzugeben.
 

Welches Zusammenarbeitskonzept kommt zum Einsatz?

Für die CRE beruht eine fruchtbare Zusammenarbeit auf einer gründlichen Kenntnis der Regulierungsfragen und einem einwandfreien Verständnis der Situation und des Bedarfs des betreffenden Landes. 

Der Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren steht im Mittelpunkt ihrer internationalen Einsätze. Die internationale Zusammenarbeit ist in diesem Sinne ein Mittel zur Auseinandersetzung mit anderen Regulierungsmodellen und anderen Marktregulierungsfragen und dient zur Inspiration des europäischen und französischen Denkens.

 

Welche Zusammenarbeitsformen werden praktiziert?

Das Kooperationsangebot der CRE wird stets in Absprache mit ihrem Partner definiert und umfasst: 

  • Lehrgänge in Frankreich mit Empfang von Mitgliedern einer ausländischen Behörde in den Räumlichkeiten der CRE, die es sich zur Gewohnheit gemacht hat, jede Regulierungsbehörde einzuladen und regelmäßig Delegationen aus der Europäischen Union und fast allen Regionen der Welt (Japan, Brasilien, Indien, Elfenbeinküste, Ägypten usw.) begrüßt. Zu den häufig erörterten Themen gehören die Aufgaben der Regulierungsbehörde, die Governance, die Entwicklung regulierter Verkaufspreise oder die Umsetzung der Energiewende.
  • „Kurzfristige“ Experteneinsätze der CRE vor Ort, um in den Ländern, die dies wünschen, Probleme im Energiesektor und bei der Organisation von Märkten und Netzen zu diagnostizieren und Lösungen vorzuschlagen.
  • Langfristige Experteneinsätze im Rahmen der französischen Entwicklungshilfepolitik, die von der französischen Entwick-lungsagentur (AFD) finanziert werden, beispielsweise zugunsten der mauritischen Regulierungsbehörde (URA) oder der nige-rianischen Regulierungsbehörde (ARSE)
  • Partnerschaften zwischen Behörden: Partnerschaftsverträge, die von der Europäischen Union zur Unterstützung ihrer Nach-barschaftspolitik finanziert und in der Regel für zwei Jahre abgeschlossen werden, erfordern ein starkes Engagement beider Seiten, sowohl vor Ort als auch aus der Ferne, und sind eine der erfolgreichsten Formen der internationalen Zusammenarbeit. Die jüngsten Einsätze der CRE erfolgten in Marokko an der Seite des Ministeriums für die ökologische und solidarische Wende im Rahmen der Partnerschaft „Unterstützung der Stärkung des Energiesektors“, und in Georgien zugunsten der Regu-lierungsbehörde GNERC zum Thema Servicequalität und Einführung intelligenter Zähler.

Zurück zum Seitenanfang